Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

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Steffen
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8381 Beitrag von Steffen » Freitag 24. Mai 2013, 13:20

[quoteemArxexes]Wenn ich das so lese ... es ist klar, dass man für eine schlüssige Verteidigung etwas begründen muss.
Nur heißt das ja im Umkehrschluss: Liefere einen Namen sonst passiert nix und Du wirst verurteilt.[/quoteem]

Es geht ja gerade nicht darum einen Namen zu liefern, sondern um die Möglichkeit eines abweichenden
Geschehensablauf - für den Richter - schlüssig und nachvollziehbar aufzuzeigen.

Natürlich, wer allein lebt/wohnt hat es da schwieriger. Wenn sich aber weitere Personen im Haushalt
befinden, die Zugriff haben, dann eröffnet es eben Möglichkeiten, das es nicht der AI allein, sondern
mehrere dafür infrage kommen können. Natürlich sollte man aber keine Kenntnis betreffs des UrhR-Verstoß
haben, keinerlei P2P installiert sein und den Prüfpflichten nachkommen sein.

.................................


Kurze laienhafte ZF <-> sekundäre Darlegung:


AI Allgemein:
  • Zugangssicherung <-> Prüfpflichten
.................................

AI gegenüber den berechtigten Personen:
  • Zugangssicherung <-> Prüf-, Kontroll- und Aufsichtspflichten
    (Belehrungen <-> schriftlich und erinnerbar)
.................................

Log-Datum 1:
  • AI: wo, was (Zeugen, Beweise, Belege)
    Partner: wo, was (Zeugen, Beweise, Belege)
    Kind 1 (Alter): wo, was (Zeugen, Beweise, Belege)
Log-Datum 2:
  • AI: wo, was (Zeugen, Beweise, Belege)
    Partner: wo, was (Zeugen, Beweise, Belege)
    Kind 1 (Alter): wo, was (Zeugen, Beweise, Belege)
Log-Datum 3:
  • AI: wo, was (Zeugen, Beweise, Belege)
    Partner: wo, was (Zeugen, Beweise, Belege)
    Kind 1 (Alter): wo, was (Zeugen, Beweise, Belege)
.
.
.
usw.

.................................

Und da es sehr komplex ist, muss es schon mit Erhalt des Abmahnschreiben anfangen, sowie im Klageverfahren
gibt es nur:
  • Anwalt <-> Beklagter; Behauptung <-> Beweis

.................................

VG Steffen

Arxexes
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8382 Beitrag von Arxexes » Freitag 24. Mai 2013, 13:32

Mal als Einwurf:

Dieses ganze was Du geschrieben hast, füllt aktuell zwei breite Ordner bei mir!

Ein Heidenaufwand und ich kann jedem nur raten: Nicht aufregen, sondern machen!

DavenD
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8383 Beitrag von DavenD » Freitag 24. Mai 2013, 14:18

Guten Tag,
ich habe heute Post vom Amtsgericht Mayen bekommen.

Mahnsache: Condor Ges. f . Forderungsmanag. mbH
gegen: ...
wegen: Schadenersatz aus Unfall/Vorfall
******1.298,00€

Sehr geehrter Herr ...

in der oben genannten Mahnsache wurde am 27.12.2012 von Ihnen Wiederspruch erhoben.

Die Voraussetzungen für die Abgabe des Verfahrens liegen nunmehr vor.
Demgemäß ist der Rechtsstreit zur Durchführung des streitigen Verfahren an das
Amtsgericht Hamburg
-Zivilabteilung-
abgegeben worden.Diesem Gericht bleibt die Prüfung der Zuständigkeit vorbehalten.
Richten Sie bitte künftige Eingaben nur noch an das vorbezeichnete Prozessgericht.

Hinweis: Sollten Sie einen Prozessbevollmächtigen mit Ihrer Vertretung beauftragt haben,
so leiten Sie diese Abgabenachricht bitte an ihn weiter.

Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll.Kann mir jemand erklären oder was ich nun tun soll?

kricke
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8384 Beitrag von kricke » Freitag 24. Mai 2013, 16:02

Vorgehen gegen einen Mahnbescheid
Ist der Schuldner mit dem Mahnbescheid nicht einverstanden, kann er Widerspruch einlegen. Das Gesetz gibt ihm hierfür mindestens zwei Wochen Zeit. Grundsätzlich kann der Widerspruch jedoch so lange erfolgen, bis der Vollstreckungsbescheid erlassen ist.

Nach einem Widerspruch wird die Streitsache an das zuständige Gericht abgegeben und die Streitigkeit wie eine ganz normale Klage behandelt (auch in Bezug auf die Kosten). Das Gericht gibt dann dem Antragsteller Bescheid.
Der Antragsteller hat nun einen Klageschriftsatz zu verfassen, in der er

beantragt, den Schuldner zur Zahlung des im Mahnbescheid angegebenen Betrages zu verurteilen und
das Zahlungsbegehren begründet.

Ohne einen Widerspruch, kann der Gläubiger nach 2 Wochen einen Antrag auf einen Vollstreckungsbescheid stellen. Ist dieser erteilt, kann der Gläubiger mit Hilfe eines Gerichtsvollziehers vollstrecken.
Gegen den Vollstreckungsbescheid hat der Schuldner noch einmal 2 Wochen Zeit, Einspruch einzulegen. Ein Widerspruch gegen den Mahnbescheid wird nach Erlass des Vollstreckungsbescheides automatisch als Einspruch behandelt.



Klingt für mich wie die ganz normale Vorgehensweise.

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Steffen
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8385 Beitrag von Steffen » Samstag 25. Mai 2013, 00:52

Hallo @DavenD,

auch hier gilt - keine Panik.

Es wurde abgemahnt; man hat eine mod. UE abgegeben; nicht gezahlt und sich entschieden für: entweder Verjährung oder Klage; MB; Widerspruch insgesamt ... Abgabenachricht.

Jetzt steht man wieder vor der Entscheidung: entweder Verjährung oder Klage!

Das AG Hamburg fordert jetzt den Antragsteller auf, die Ansprüche innerhalb 14 Tagen zu begründen. Das bedeutet nichts anderes, der Antragsteller muss eine Klageschrift einreichen. Ohne Klageschrift - keine Klage.

Wird Klage eingereicht, dann erhält man einen Hinweisbeschluss zur Durchführung eines schriftlichen Vorverfahrens (mit Abschrift der Klageschrift).

Was kann man, mit Erhalt des Hinweisbeschlusses?
  • 1. Man erkennt sofort an (warum?, da hättest Du doch gleich zahlen können (billiger))
    2. Man versucht einen außergerichtlichen Vergleich mit dem Kläger (möglich)
    3. Man beauftragt einen Anwalt seines Vertrauens (mein Favorit)
Wird -keine- Klage eingereicht - hat man alles richtig gemacht.

Es geht letztendlich immer um: entweder Verjährung oder Klage. Und diesbezüglich hast Du dich mit Erhalt des Abmahnschreiben entschieden und das Risiko gekannt / getragen. Was hat sich denn heute daran geändert? Weil evtl. eine Klage kommt? Entweder, oder!

Halte uns einmal bitte auf dem Laufenden (gern auch per PN, E-Mail).

VG Steffen

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8386 Beitrag von Arxexes » Samstag 25. Mai 2013, 10:02

Hallo,

also sehe ich das richtig: die sekundäre Darlegungslast enthält nicht den Zwang einer sekundären Beweislast? Ich bin kein Anwalt, nur heißt es doch, dass die Kläger dann doch Beweise beistellen müssen. Wenn man nachweislich (das ist wichtig) darlegt: Die Rechner sind sauber, waren nie an, die potentiellen Nutzer des Netzes waren nicht da und die Software ist technisch nicht möglich...sieht es potentiell nach substantiiertem Vortrag aus?

Ich komme mir grad wir ein Krümelk**ker vor...nur die Störerhaftungsfrage benötigt doch 'echte' Beweise der Kläger oder sehe ich das falsch? Dadurch kann man sogar noch weiter gehen und der Kläger muss die Tat (nur Störerteil) beweisen? Aber selbst die kann von vornherein abgewehrt werden...in obigem Teil...

VG
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Steffen
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8387 Beitrag von Steffen » Samstag 25. Mai 2013, 11:16

Hallo @Arx,

als ich 2007 zum ersten Mal und meiner “lilabunten Forenmeinung“ (viele ärgert dieser
Steffen-Begriff) mit einem Anwalt sprach, wollte ich eigentlich alles hinschmeißen.
Warum? Weil dass, was ich bis dahin gedacht hatte - nutzloses - Bauchgefühl war.

(...) Es geht nicht um Fairness, es geht darum das jemand haftbar gemacht werden kann,
egal ob dieser eine Schuld daran trägt oder nicht. Für sie ist es unfair, für den
Verletzten fair!
(...)

Nur muss man - ich mache es einfach - alle Seiten betrachten.


1. BGH Täterschaftsvermutung (“Sommer unseres Lebens“; “Morpheus“)

(...) Wird ein geschütztes Werk der Öffentlichkeit von einer IP-Adresse aus zugänglich
gemacht, die zum fraglichen Zeitpunkt einer bestimmten Person zugeteilt ist, so spricht
nach der BGH-Rechtsprechung eine tatsächliche Vermutung dafür, dass diese Person für die
Rechtsverletzung verantwortlich ist.
(...)

(...) Daraus ergibt sich eine sekundäre Darlegungslast des Anschlussinhabers (...)



2. Ermessensgrundlagen vom AG, über dem LG, bis hin zum OLG

Es ist nicht nur z.B. auf München, sondern auch auf Köln ersichtlich, das es Unterschiede
gibt. Aber, wann kommt der Normalo ans LG oder gar OLG? Fast überhaupt nicht, weil man
sich am AG vergleicht, anerkennt, versäumt, verliert, gewinnt (ächz, hust, räusper) oder
die Klage zurückgezogen wird. Diese Kosten reichen dann den Normalo (keine Beleidigung,
keine Vorwurf), damit er gar nicht an die nächste Instanz denkt.

Der Richter an sich möchte einen schnellen und belegbaren Abschluss des Einzelfalles. Wird
etwas nicht richterlich verstanden - muss ein Gutachten eingeholt werde. An diesem Punkt,
sagen dann wieder ein großer Teil - nein, wir vergleichen uns lieber.

Dann, die unterschiedlichen Ermessensgrundlagen. Trägt man vor keine Portsperre
eingerichtet zu haben, ist dieser Sachverhalt ausschlaggebend (Störerhaftung). Hat man
eine Portsperre eingerichtet, ist sie allein nicht ausreichend.

Und dann mus man sehen, der Richter hält sich an die Gesetze und Rechtsprechung (BGH) und
bekommt jeden Tag die merkwürdigsten Erklärungen der Beklagten.



3. Es kommt immer auf die Summe des substantiierten Vortrages an!

Substantiierung:
Als Substantiierung bezeichnet man die Detailliertheit mit der ein Vortrag erfolgt. Je
detaillierter ein Vortrag erfolgt, so substantiierter ist dieser Vortrag auch. Diese
Substantiierung führt zwischen Kläger und Beklagtem zu einer Wechselwirkung. Soweit sich
die eine Partei mit einem groben Vortrag begnügt, kann sich die andere Partei ebenfalls
zunächst mit pauschalem Bestreiten oder zumindest mit nur grobem Vorbringen begnügen.

Beachte:
  • 1. Das Gleichheitsprinzip. Jede Partei (Kläger/Beklagter) beweise, was ihm zum Vorteil
    gereicht und seinen Anspruch stützt oder den gegnerischen Anspruch hindert.
    2. Eine Behauptung ist ein Tatsachenvortrag. Dieser muss bewiesen werden. Der Beweis ist
    erbracht, wenn die behauptete Tatsache zur Überzeugung des Gerichtes feststeht.
    3. Tatsachenbehauptungen der Klägerseite, die d. Beklagte nicht bestreitet, gelten als
    zugestanden und werden vom Gericht als "wahr" unterstellt.

Deswegen werde ich regelmäßig ausgelacht, weil “Bunte Tüten“ und “Triste Theorien“ eben
höher im Kurs der anonym Applaudierenden stehen - als die Realität. Und diese “lilabunte
Forenmeinungen“ liest man regelmäßig in den Entscheidung wieder (wenn diese veröffentlicht
werden).

Steffens Gericht
  • => Derjenige, der für das Gericht "Klageerwiderung" die erforderlichen Zutaten besorgt =
    Beklagte
    => Derjenige, der das Gericht "Klageerwiderung" würzt, zubereitet, garniert und serviert =
    beauftragte Anwalt
Und hier bestehen noch dato die unterschiedlichsten Qualitäten, beim Einläufer und beim Koch.

Man muss letztendlich eines sehen. Entweder man kann das Gericht zubereiten oder sollte es
sein lassen. Schlecht zubereitet schmeckt es eben nicht, oder man muss des dann
schönreden.


VG Steffen


Karikatur: SH-2013-Störerglücksrad
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kricke
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8388 Beitrag von kricke » Samstag 25. Mai 2013, 12:02

Fairer weise muss man auch sagen, dass der RI meistens auch im Recht ist.

Es sind ja nun mal seine Werke, die da im Netz angeboten werden.
Und diese Regelverstöße fanden ja jeden Tag tausendfach statt.
Aber mittlerweile nimmt das ganze so obskure formen an ,dass man aufpassen muss was man im Netz macht.

Ich kann mich noch an ein Spiel in einen anderen Forum erinnern , in dem es darum ging, aus Bildern ein Wortspiel zu eretellen.
Beispeilsweise war das Bild von einen Dab-Bier und einem Ei ,das Wort dabei.

So etwas würde ich mich heute gar nicht mehr trauen , weil ich mir nicht mehr sicher wäre, ob ich da irgendwelche Urheberrechte verletze.
Was mich dann tausende von Euros kosten kann.

Und das kann es doch auch nicht sein !

Hier findet in meinen Augen doch ganz klar ein Missbrauch statt.
Wenn plötzlich eine kleine Filmfirma Abmahnungen in Tausenderbereich verschickt.
Welches im Normalfall, ein für Sie nicht tragbares finanzielles Risiko darstellen würde.
Es sein denn es gibt eine Absprache mit den Rechtsanwälten, die auf Gewinnbasis ausgerichtet ist.

Gibt es so einen Irrsinn eigentlich auch in anderen Ländern ?

In Dänemark kann ich mich z.B in Ferienhäusern, ganz normal ins W-Lan anschließen.

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8389 Beitrag von Arxexes » Samstag 25. Mai 2013, 12:47

Steffen,

irgendwie finde ich deine Meinung extrem passend...und der Begriff 'lilabunt' erinnert mich sehr an 'schwarzbunt' aus einer früheren Periode meines Lebens. :-D Nur wer bei deinen Ausführungen lacht, hat das ganze Problem nicht verstanden (wobei ich das auch nicht behaupte, dass ich das Problem verstanden habe). Du sagst es ja gebetsmühlenartig: Es ist kein Kinderspiel! [Reicht das als Zitat, oder mahnst Du mich jetzt ab? - So kommt es mir auch manchmal vor - bitte nicht falsch verstehen!]

Allerdings kann ich nur sagen, dass ich mittlerweile massiv Papier angesammelt habe, um die ganzen Belege zu entkräften. Auch mir ging es dabei so, dass ich i-wann dachte...zahl doch....hast Du Deine Ruhe. Es war nur kurz ein Gedanke...weil es hier für mich um mehr geht als um die viel beschworene Gerechtigkeit. Die erwarte ich gar nicht...mir geht es um eine Entscheidung, mehr will ich nicht. Ich hab mir nichts vorzuwerfen, da ich sicherstellen kann, dass... (um das auch mal allgemein klarzustellen, was auch kein Vorwurf ist^^)...von meinem Anschluss , ging das nicht, geht das nicht und wird das nicht passieren. Punkt. Aus.

Und um gleich noch was anderes zu sagen: Meistens hat der RI recht, aber leider nicht IMMER!

VG
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Steffen
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8390 Beitrag von Steffen » Samstag 25. Mai 2013, 14:44

Was war zuerst da, Huhn oder Ei, UrhR-Verstoß oder Abmahnung?

Das ist ja auch ein abendfüllendes Thema, wo jeder seine Meinung hat.
  • 1. Gesetzgeber/Rechtsprechung
    - Eindämmung von tagtäglich begangenen UrhR-Verstößen
    - Kein Verstoß und Ahndung
    - Gerichtskosten spülen ordentlich Geld in die Kassen + Schaffung neuer Richterstellen
    durch P2P

    2. Rechteinhaber
    - Ahndung von Verletzungen ihrer Rechte

    3. Anwälte
    - Dienstleistung, im Interesse des Auftraggebers (eigentlich)

    4. Filesharer
    - schert sich nicht um Unrechts-/Rechtsbewusstsein, oder nicht
    - Rechner an, P2P-Client an und los - alles kostenlos

    5. Anschlussinhaber
    - in der Regel nicht der Verursacher, meist auch nicht einmal einen Plan
    - hat mit Eröffnung des Internetzuganges eine Gefahrenquelle geschaffen, die er zumutbar
    sichern muss
    - hat als Einziger Einblick zum Sachverhalt und betreffs Log-Zeit

    6. Politik
    - Im Jahr der BTW versprechen viele viel und halten nur wenig
    - Merkel 2013: “Die Wirtschaft ist für den Menschen da!“
    - Steffen: oder Ungekehrt!

    7. Contentindustrie
    - zu teuer, unflexibel, Mainstream, Profit-Aktionäre, Sicherung des Medien-Monopols
    - “Kleine“ mit Rücken an der Wand
    - legitimes Recht - UrhR-Verstöße zu ahnden
Wenn man jetzt alles schüttelt, wird wohl der halbwegs subjektive Extrakt herauskommen.
Sicherlich und da gebe ich jeden recht, hat sich das Instrument Abmahnung
verselbstständigt. Ich konnte anfänglich jeden abkaufen, das es um die Rechte und deren
Schutz sowie um den UrhR-Verstoß und dessen Ahndung ging. Mittlerweile ist alles
grenzwertig. Es ist ein Moloch geworden, wo als oberste Maxime geschrieben steht: Geld und
dann Erfolg! Und hier gibt es leider keinerlei Ausnahmen.


Aber ...
... ich habe irgendwo gelesen, das ca. 4,4 Mill. Menschen in DE abgemahnt wurden. Warum
stehen diese nicht auf, wenn es eine Ungerechtigkeit ist, warum ist man so arschig
Gleichgültig - insbesondere in DE!? Wenn ich heute zu einer Demo am 41.16.2013 vor dem AG
München aufrufen würde, was würde passieren. Zig 1.000 würden
  • => diese Vorschlag amüsant und bedenkenswert finden
    => man müsste jetzt erst einmal diskutieren, warum gerade München und nicht Köln
    => das ist gut, aber man hat leider zum 41.16.2013 eine supi wichtige Termin, man wünscht
    aber alles gute und Daumdrück!
    => das ist doch der größte Mist, und weil der Dicke aufruft, mache ich nicht mit
    => Schwachfug, bringt doch eh nichts usw. usf.
Am 41.16.2013, steh ich dann allein vorm AG. Auf der gegenüberliegenden Seite 1 Fotograf
in Frauenkleidern, 3 Passanten laufen in Sonnebrille und hochgeschlagenen Kragen mehrmals
vorbei (keine Polizei oder Geheimdienst) und in den Foren würde man immer noch
diskutieren, warum nicht Köln, oder gar lieber Hamburg.


::::::::::::


Es gibt aber nun einmal Gesetze und eine Rechtsprechung. Mit denen müssen wir klar- und
zurechtkommen. Oder uns vergleichen!


VG Steffen

hansw
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8391 Beitrag von hansw » Samstag 25. Mai 2013, 16:26

Steffen, ich kann dich hier voll unterstützen bzw. verstehen. Zu dem gesamten Abmahn-Vorgang stellen sich mir zwei entscheidende und eher grundsätzliche Fragen:

1. Wo führt das hin?
Ich denke, ein freies Internet und hier insbesondere ein freier Internetzugang wird in den kommenden Jahrzehnten auch die wirtschaftliche wettbewerbsfähigkeit eines Landes (mit)bestimmen. Der "Abmahn-Wahn" in Deutschland (bisher 4,4 Mill. Menschen!) führt aber eben auch dazu, dass es in Deutschland schon heute nur noch sehr wenige (eigentlich gar keine) offenen Netze gibt. Ich bin viel unterwegs (Süd-, Nordamerika, Europa, Nordafrika). In jedem Land findet man auf Anhieb und überall offene Netze (entweder von den Regierungen/Kommunen gestellt, von Restaurants und Kaffees, von Privatpersonen etc.). Businessmeetings kann man hier spontan überall abhalten. In Deutschland, wenn man z.B. Geschäftspartner einlädt, ist es unmöglich einen Platz zu finden, in dem man einfach und schnell ins Netz kommt. Die Konsequenz ist immer die selbe: man verzichtet eben auf Internet bei diesen Meetings und die ausländischen Gäste machen sich über die deutsche Infrastruktur lustig. Wenn man dies dann (auch) mit der Praxis der Abmahnung erklärt (und der kollektiven Panik und Angst, die hier herrschen), gibt es großes Kopfschütteln (ich kenne kein Land (wenigstens von den Erzählungen vieler Freunde/Partner), in dem es eine solche Praxis auch nur annäherungsweise gibt). In Silikon Valley (und vielen anderen Plätzen der Welt) werden Milliardendeals heute in Kaffees und Parks (und via offenen Netzen) gemacht. In Deutschland geht man in verstaubte und stickige Büros (ich übertreibe jetzt ein wenig) und die Firma als Anschlussinhaber für das Internet muss den Gästen lange und komplizierte Passwörter für das WLAN ausgeben (es könnte ja sonst der Nachbar des Büros das offene Netz nutzen und missbrauchen) und am Ende immer noch Angst haben, falls einer der internationalen Gäste "aus Versehen" doch noch das Torrent-Programm auf dem Laptop laufen hat (man haftet ja schließlich als Anschlussinhaber). Ich rechne daher damit, dass in Zukunft (10, 20 Jahre?) auch die deutsche Wirtschaft Druck aufbauen wird und die Politik Lösungen hierfür finden muss. Eine Idee wäre ja z.B. (ist, glaube ich, von den Piraten), dass jeder Anschlussinhaber 5 Euro im Monat pauschal für die Urheber-Verwertungsgesellschaften bezahlt (siehe auch die Gema-Gebühren auf CD-Rohlingen oder VGWort Gebühren bei Kopien etc.). Wie auch immer: das momentante Abmahn-System in Deutschland wird keine Zukunft haben. Das ist natürlich für alle heute Betroffenen ein schwacher Trost. Aber irgendwann wird man darüber lachen (naja, wahrscheinlich nicht die Millionen Abgemahnten aber zumindest die Juristen nach dem Motto "was haben wir damals Kohle verdient"). Diese polemische Sicht zeigt auch: schon heute geht es eigentlich gar nicht um rechtliche Fragen. Es wird ein System (aus)genutzt. Wenn dieses System nicht mehr opportun erscheint (z.B. weil das passiert was ich oben beschrieben habe) werden die Gesetz eben entsprechend geändert/angepasst. So ist es übrigens mit allen gesellschaftlichen Prozessen und daher ganz normal. Die Frage in unserem Zusammenhang ist nur: wann ist das System warum nicht mehr opportun und wer lenkt/beeinflusst diesen Änderungsprozess.

2. Warum formiert sich jetzt und heute kein Widerstand der vielen Betroffenen?
Die Trägheit der Masse oder "uns geht es einfach noch zu gut". Irgendwie in diese Richtung interpretiere ich das, was auch du beklagst. Bei einer Demo wärest du alleine... Ich hätte noch eine andere Idee: 4,4 Millionen Menschen kündigen zum nächstmöglichen Zeitpunkt ihr Internet/Festnetzanschluss. Begründung "Angst vor Abmahnungen". Dann würde genau das passieren, was ich oben beschrieben habe: die Wirtschaft würde massiven Druck aufbauen und die Regierung würde irgendeine Lösung/Regelung finden müssen. Aber: leider ist es hiermit irgendwie wie mit den Benzinpreisen: 1. die Preise gehen insbesondere zu Ferienbeginn deutlich nach oben. 2. man regt sich auf. Die Bildzeitung berichtet. 3. man versucht kollektiv Tankstellen/Konzerne mit den höchsten Preisen zu boykottieren. Es gibt Aufrufe im Internet, Apps, Initiativen, Talkshows im TV, Politiker nehmen Stellung etc. Viel Energie wird aufgewendet. 4. Am Ende macht aber keiner, z.B. bei einem Massenboykott oder einer autofreien Woche, mit. 5. Die Preise bleiben oben und steigen sogar noch. 6. Man regt sich quartalsmäßig wieder auf. Dabei hätte man, beim Benzin wie beim Internet, in der Masse die nötige Kraft gefunden.

Grüße
Hans

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8392 Beitrag von Arxexes » Samstag 25. Mai 2013, 17:13

Danke für diese ausführliche Meinung und lass mich noch was ergänzen:

Durch meine jahrelange Arbeit als Hauptverantwortlicher in Datensicherheit und Datenschutz im IT-Business habe ich eins gelernt. Man ist mehr damit beschäftigt, alles abzusichern als wirklich zu arbeiten. Mehrfach hatte ich die GEMA im Hause, die selbst ein gedankenlos laufendes Radio sofort mit GEMA-Gebühren berechnet hat. Parallel dazu musste ich unsere Administratoren anweisen, sämtliche Ports (digitale und USB/Firewire) an sämtlichen Rechnern zu deaktivieren. Zusätzlich strengstes Content-Filtering einführen, da selbst das Lesen von Spiegel Online, Tagesschau.de, etc. als rechtlich bedenklich einzustufen ist (ja, da sind wir mittlerweile gelandet in Deutschland). Meine amerikanischen Kollegen sahen das Ganze mit Unmut, dass ich denen sagen musste während der Skype-Sitzung: Bitte keine Musik laufen lassen.

Und dann noch das Runter- und Hochladen. Ich habe ein volles Tracking machen lassen und musste dienstliche Abmahnungen verteilen...wegen Downloads von Musik (allerdings von legalen Portalen). Wir haben Abmahnungen erhalten für ein Foto, welches unter dem Verdacht stand, irgendjemanden zu gehören. Wir konnten nachweisen, dass das Foto selbstgeschossen war. Dann gab es Abmahnungen für einen Rechtschreibfehler im Impressum des Unternehmens. Eigentlich war diese Datenschutz- und -sicherheitsaufgabe nur Teil meiner Stellenbeschreibung...aber es nahm immer mehr Zeit ein. Mittlerweile ist das Unternehmen insolvent, da es einfach massive Probleme gab (nicht unbedingt wegen der Abmahnungen - aber die waren sicher nicht unschuldig daran).

VG
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8393 Beitrag von kricke » Samstag 25. Mai 2013, 18:58

Und wenn man bedenkt.
Das dass ursprüngliche Ziel , naämlich illegaler Kopien vom Umlauf zu nehmen.
Nicht im geringsten damit erreicht wird , ist das ein hoher Preis.

Geholfen hat das ganze doch nur den Abmahnanwälten

Die Umsätze der Film und Musikindustrie sind doch fast gleich geblieben.
Obwohl nun drastisch weniger Daten, auf Tauschbörsen geshared werden.
Wenn sich da überhaupt noch jemand rumtreibt.

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8394 Beitrag von Arxexes » Samstag 25. Mai 2013, 20:22

Hmm...Der Inhaber eines Internetanschlusses ist potentiell Nutzer oder Anbieter eines potentiellen Nutzens einer Tauschbörse...so wird es jedenfalls gesehen.

VG
Arx

mscrabtree
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8395 Beitrag von mscrabtree » Sonntag 26. Mai 2013, 06:00

Weiß jemand, wie die Tauschbörsen überwacht werden, also tage oder wochenlang und ob dann jeder Nutzer ins Netz geht oder wie man sich das vorzustellen hat....
Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus?!

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8396 Beitrag von mrpinkeyes » Sonntag 26. Mai 2013, 09:31

Es gibt kein sicheren Zeiten. Lass die Finger weg.

hansw
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8397 Beitrag von hansw » Sonntag 26. Mai 2013, 09:50

@ Arx: danke für deine Ergänzungen. Die zeigen auch, dass die Abmahnpraxis kein Zukunftsmodell zum Schutze geistigen Eigentums ist. Aber noch mal: schwacher Trost für alle, die damit heute belästigt werden. Daher auch ein großes Lob an Steffen und diese Page, die viel alternative Information liefern.

Was ich noch zu meinem langen Kommentar oben ergänzen will: ich bin absolut für ein System, in welchem geistiges Eigentum geschützt bzw. entsprechend entlohnt wird. Ein Urheberrecht muss es immer geben. Aber das Internet zeigt eben, dass es nicht mehr wie früher geschützt werden kann. Daher müssen neue, innovative und zeitgemäße Modelle her, die 1. die durch das Internet mögliche Masse der Angebote und damit Verstöße und 2. den internationalen Aspekt berücksichtigen. Denkt mal daran, dass in den kommenden Jahrzehnten durch diese 3D-Drucker auch physische Gegenstände kopiert werden können (in den USA herrscht ja gerade Angst wegen Plänen, die es ermöglichen eine funktionstüchtige Waffe aus 3D-Druckern zu erstellen...). Dann geht es nicht mehr "nur" um Musik, Filme, Texte und Bilder (vor 50 Jahren hätte auch niemand geglaubt, dass man heute ein Bild, eine Musikaufnahme oder einen Film durch Digitalisierung in sekunden um die Welt schicken und Milliarden von Menschen zugänglich machen kann). Das alles wird nicht mehr handelbar mit Abmahnungen in einzelnen Ländern.

Grüße
Hans

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8398 Beitrag von mscrabtree » Sonntag 26. Mai 2013, 10:54

Um sichere Zeiten geht es nicht in meiner Frage. Ich möchte nur wissen, wie das funktioniert mit dem Ausspionieren der Tauschbörsen. Wie lange da spioniert wird, tage oder wochenweise bei bestimmten Serien etc.
Und ob dann alle User erwischt werden, die ein bestimmtes Werk runterladen oder ob das nicht alle trifft...

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8399 Beitrag von Steffen » Sonntag 26. Mai 2013, 11:11

[quoteemhansw]Was ich noch zu meinem langen Kommentar oben ergänzen will: ich bin absolut für ein
System, in welchem geistiges Eigentum geschützt bzw. entsprechend entlohnt wird. Ein
Urheberrecht muss es immer geben. Aber das Internet zeigt eben, dass es nicht mehr wie
früher geschützt werden kann. Daher müssen neue, innovative und zeitgemäße Modelle her,
die 1. die durch das Internet mögliche Masse der Angebote und damit Verstöße und 2. den
internationalen Aspekt berücksichtigen.[/quoteem]

Dazu ist doch die Contentindustrie noch gar nicht digital bereit!

Wenn man auf der Webseite der Musikindustrie liest, das man (2013 - nur) jeden fünften
Euro digital erwirtschaftet und 80% Umsatzanteil (2013 immer noch - als Grundpfeiler der
Musikindustrie) CD/DVD-Verkauf angesehen werden - natürlich garniert mit Schutz des
geistigen Eigentums - dann weiß man doch, das man immer noch nicht richtig aufgewacht ist
aus dem “analogen Dornröschenschlaf“. Man weint den guten alten Zeiten hinterher, wo die
CD/DVD das schwarze Vinyl ablöste und der Markt boomte. Eigentlich müsste doch jeder
zweite Euro digital erwirtschaftet werden, und der erste mit Konzerte i.V.m. Margin
Design. Welche Kiddie‘s kaufen sich denn heute im Zeitalter Smartphone eine CD/DVD?
Keiner, alles schön auf zig-GB Handyspeicher.

Auch werbefinanzierte P2P-Client oder eine Kulturflaterate wären überhaupt kein Problem.
Schaut eich doch nur die veraltete GEZ an. 53,95 € 1/3-jährlich (215,80 €). Ich schaue
Samstags “Lafer!Lichter!Lecker!“ auf dem Zweiten, wenn mal Boxen kommt, oder wie gestern
ein Finalspiel. Radio höre ich nur über Internet - das ist doch ungerecht, das ich
trotzdem die volle Summe zahlen muss. Oder? Und genau so wäre es doch mit der
Kulturflaterate. Jeder Internetnutzer bezahlt 100,00 € jährlich = kein Problem und kann
tauschen was er will. Von mir auch aktuelle Kinofilme, Games usw. mit einer 6 Monatigen
Schutzfrist. Auch die Org. wäre überhaupt kein Problem. Problem wäre und ist doch
eigentlich nur, wer bekäme dann das größte Stück vom Kuchen und man hätte nicht mehr das
Medienmonopol.

Urheberrecht - ja, aber ein Digitales, auf den Künstler und Verbraucher zugeschnittenes.


[quoteemMistreaded]Haben wir vielleicht nicht so wirklich verstanden?
Ich hatte doch auf den/die Nutzer hingewiesen. Oder ist der Inhaber einer IP-Adresse schon
identisch mit dem Nutzer einer Tauschbörse?[/quoteem]

Natürlich ist die P2P-IP nur eine IP, die eines ausdrückt, das ein Filesharer-Xyz diese
verwendet hat, die laut Aufzeichnungen des Providers dann einen Kunden zuordnet wird.

Sicherlich kann es nun falsche Aufzeichnungen geben, falsche Zuordnung, IP-Dreher, falsche
Ermittlung, fehlerbehaftete Übersendung usw. usf. - dann beweise es in Deinem konkreten
Fall, und vor Gericht!
Denn die Täterschaftsvermutung des BGH steht erst einmal, das der
beauskunftete AI verantwortlich sei und sich diesbezüglich erklären muss.

Wo wir automatisch beim Hauptproblem wieder wären: kein einfaches Bestreiten, sondern ein
substantiierter Vortrag i.V.m. derjenige, der sich auf etwas beruft, dem obliegt die
Beweislast.

Und ein Abmahner muss im Grundsatz nicht beweisen, das der AI es mit dem PC Modell-XXL
war, oder das ein konkreter Schaden fixiert wird, oder ob funktionstüchtig, oder
vollständig Heruntergeladen wurde, usw. er muss beweisen, das der UrhR-Verstoß vom
Anschluss ausging. Und das hat er schon in den Augen der Richter!

Abmahner:
  • 1. Ermittlungsdatensatz Logfirma
    2. eidesstl. Versicherung Mitarbeiter Logfirma
    3. Gutachten Software + eidesstl. Versicherung GF Logfirma zur Software
    4. Gestattungsantrag (i.V.m. Aktivlegitimation RI/RV)
    5. Gestattungsanordnung (Voraussetzung: offensichtlicher UrhR-Verstoß + Handeln im
    gewerblichen Ausmaß)
    6. Abmahnung
Abgemahnter:
  • 1. Ich war es nicht, kann es aber nicht beweisen
    2. Ich war es, es ist aber Betrug
    3. Vlt. hat sich jemand in meinen WPA2 eingehackt, man liest ja so viel
    4. Es kann nur ein IP-Dreher sein, es gibt da ein, zwei Urteile
    5. IP-Ermittlung 50 - 90% fehlerhaft, darüber hat die STA Anno2007 schon hingewiesen
    6. Man muss es mir erst einmal beweisen
    7. Es war mein minderjähriges “Morpheuskind“, ich kann doch nichts dafür, Belehrung? Weiß
    ich nicht mehr
    8. Es war bestimmt ein IP-Hack, da habe ich auch schon sehr viel gelesen
    9. Ich war es nicht, kann es aber nicht beweisen, es ist aber Betrug
    10. Über die Tastatur laufende Katzen, keine Ahnung von P2P, keine Ahnung das es
    rechtswidrig ist, habe geschlafen, "Bunte Tüten" usw. usf. -
    unterschlage ich einmal!

VG Steffen

mrpinkeyes
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Registriert: Montag 23. August 2010, 21:51

Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#8400 Beitrag von mrpinkeyes » Sonntag 26. Mai 2013, 11:28

Logfirmen beschäftigen Studenten um Daten zu sammeln.
Wer wiesst wie die bezahlt werden?
Vielleicht sammeln die wochen oder Monate lang IP´s bis die genug haben um Geld zu bekommen.

Die ersten 6 Monate wird anerkannt als "Heisses Verkaufsphase" für ein Werk.

Ich schätze Logfirmen selbst konzentrien sich auf die ersten 2 - 4 Wochen je nach Auftragslage(?) wann es ein gibt.Vieleicht sammeln sie einfach alles und dann melden sie sich selbst bei ein Anwalt wer ein bestimmte Firma vertritt.

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