natürlich, die Gegenseite bietet eine eidesstattliche Erklärung zur Datenerhebung, und ich gehe jetzt mal
davon aus, dass der Betroffene (und ggf. seine Angehörigen) bereit ist, auch eine abzugeben.
Hier kommen dann die lustigen Themen.....
ja, es kann wirklich sein, dass ein Anschluss von Dritten missbraucht wurde, obwohl man ihn nach seinen
Möglichkeiten (oder, schlimmer noch, der beiliegenden Installationsanleitung folgend) gesichert hat. Es
zeigt sich auch immer wieder, dass von Profis betreute Internetzugänge (wie z.B. Webserver) auch nicht
immun gegen Missbrauch sind - prominente Beispiele in meiner Sünderkartei sind z.B. das Arbeitsministerium,
eine Bank, oder ein US Stützpunkt
ja, es kann sein, dass man IP Adressen (sogar von "Mehrfachsaugern") sammelt, die nichts damit zu tun haben
(um wieder mal einen Auto Vergleich zu bringen: wie wäre es mal mit einem Radarblitzer, bei dem nur das Auto,
aber nicht die gemessene Geschwindigkeit auf dem Foto zu sehen ist)
könnte z.B. ein Anwalt auch mal auf die Idee kommen, an die Gegenseite konkrete Fragen zu stellen, die bei
einer ernst zu nehmenden Überwachung vorhanden sein müssten (Fragmentnummern aus dem Testdownload,
Datenrate, verwendete Ports, wer hat die Verbindung aufgebaut)
könnte ein Anwalt auch auf die Idee kommen, bei einer älteren Installation (als Boris noch "einfach reinstecken"
gesagt hat, oder kurz danach) oder bei einem als "nur Telefonanschluss" verkauften Gerät darauf hinzuweisen,
dass eben der "Stand der Technik" des BGH in so einem Fall für den Betroffenen ausgelegt werden kann[/quoteem]
Ich muss einmal anfänglich ein Baxter-Zitat bringen.
“Ich rede und rede und Du kannst mir nicht mehr folgen?
Okay, ich erkläre es Dir noch einmal.
Ich rede so viel, dass Du niemals verstehen wirst, was ich gerade rede.
Es weiß auch keiner wieso und worüber ich gerade rede.
Ich rede einfach weil es Spaß macht.
Genau genommen schreibe ich ja auch nur, was ich rede.
Wenn Ihr es jetzt verstanden habt, was ich rede,
dann seid ihr hier genau richtig.“
©2008-Baxter
Wir müssen einmal abgehen, anderen die alleinige Schuld in die Schuhe zu schieben. Wir werden, trotz meiner harten
(aber wahren) Worte, nur gemeinsam aus dieser Misere gelangen oder die ständigen Vergleichsverlierer sein. Das ist
eben der Vorteil, wenn man nicht die Hände aufhält. Man ist niemand verpflichtet und wenn man ein alter egoistischer
Sturkopf ist, eine geniale Basis als Kritiseur.
! | Eine vernünftige anwaltliche Verteidigung kann sich doch nur aufbauen, auf dem Fundament der konkreten Situation des Abgemahnten i.V.m. dem eigenen handwerklichen Geschick etwas auf diesen Fundament aufzubauen. |
Wenn nicht, bist Du faul, hast keine Lust oder willst an den Leid eines armen Opfers des Systems nur reich werden. Dies
wird so nicht funktionieren. Hier auch das Problem, der Abgemahnte - insbesondere aber der Engagierten - man will mit niemand
anderes reden, außer seinesgleichen. [Ironie-On]In den Foren kommen (wenn “Mutti“ mal10 Minuten zustimmt) doch die
Freizeit-Poster, geben einen feinsinnigen Post ab, verschwinden wieder zu “Mutti“, weil es eben wichtigeres gibt, als dieses
Thema. Anderseits schimpft ja auch “Mutti“, wenn man solange vorm PC sitzt.[/Ironie-Off] Man bekommt nur Wissen aus
Bücher und aktuellen Entscheidungen und kann allseitig mitreden, wenn man sich allseitig Informiert. Ich kenne einen der
wenigen Freunde, der meint: “Mit dem würde ich nie reden, ich versteh dich nicht!“ ein anderer Nichtfreund nennt mich einen
Speichellecker der Contentindustrie.
Aber Freunde der (Abmahnwahn-)Sonne, wie will man etwas einschätzen ohne einer Fülle von Informationen aller beteiligten
Seiten?
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Jetzt gehen wir doch einmal von dem Fundament aus.
Ein Abgemahnter wird verklagt, geht zu einem Anwalt. Aus Kostengründen, Geiz ist geil, zu seinem Hausanwalt (Spezialrichtung
Arbeitsrecht). Jetzt wird gesagt, dass man unschuldig ist, es nicht gewesen ist, man nicht mehr weiß, was man zum Log-Zeitpunkt
getan hat (es ist halt zu lange zurück), aber man will für sein Recht kämpfen, notfalls bis ans BGH gehen um diesen Betrügern
das Handwerk zu legen. Es ist eine Riesen Sauerei, was in DE so möglich sei. Man liest ja so viel.
Oder man sagt, ganz Kleinlaut, ich war es, was kann man da noch machen bzw. herausholen. Hier werde ich nicht näher weiter
darauf eingehen.
Jetzt kommen wir zu den Grundmauern.
Der Betroffene wird jetzt, über die Lage, die Möglichkeiten und die möglichen Kosten aufgeklärt. Weil ein guter Anwalt es nun
einmal so macht. Nach diesem Gespräch sind dann urplötzlich alle Gedanken an das BGH verflogen und man sagt Kleinlaut,
schauen sie, das wir uns wenigsten kostengünstig vergleichen.
Jetzt setzt sich der Anwalt hin - und das Hinsetzen bedeutet ca. 10 Stunden - und erarbeitet aus:
- unschuldig
- keine Ahnung wer oder was oder wie
Warum schreibe ich das?
Weil die Meisten Engagierten und anderen Foren-User keinen Plan haben - wie das Leben außerhalb des Forums funktioniert.
Der Normalo - Ein theoretischer Theoretiker.
Jetzt kommen wir zur Abrissbirne.
Du kannst in einer Klageerwiderung reinschreiben, was Du willst. Gerichtsstand nicht zuständig, fehlende Aktivlegitimation, IP-Dreher,
GF der Log-Firma eigentlich früher ein Schweinezüchter, Fehlerhafte Ermittlungen, AG Entscheidungen, anwaltliche Gebühren dürfen
nur einmal erhoben werden...
...die Farbe des Clients war lila usw. Natürlich auch Waldschrat - deine Argumente.
Es will keiner mehr hören (oder lesen), manche bekommen jetzt wieder einen Brechreiz, so weit kommt es aber gar nicht! Denn man
scheitert an der ersten Hürde und scheidet vorzeitig aus.
Erste Hürde - Log-Datensätze (Mehrzahl)
Mein berühmt berüchtigtes Beispiel: 4 Log-Datensätze, 3 unterschiedliche Tage, 4 unterschiedliche Zeiten,
3 unterschiedliche IP-Adressen.
Dies stellt die Hürde an sich dar, in Abhängigkeit des anwaltlichen Vortrages. Bei einem guten geht es in Richtung richterlicher Vergleich...
Irgendwie, will es hier und anderswo niemand begreifen. Oder man begreift es und akzeptiert es nicht. Wenn Du diese Hürde nicht
nehmen kannst, ist alles andere Unwichtig. Dem Richter wird es absolut und Null interessieren, ob ein Testdownload stattfand oder nicht.
Diese Fragen stellen sich gar nicht erst. Wo lebt Ihr denn?
Das ist der ganz normale Störerhaftungs-Gerichtsalltag. Sicherlich, wer jetzt wie der Vermieter oder eine nachweisbare fehlende
Aktivlegitimation beweisen kann, ist erst einmal raus aus dem Rennen, aber ansonsten bleibt man zurzeit bei Hürde Nr. 1 stehen.
“Erklären Sie bitte substantiiert, die 4 Log-Datensätze, 3 unterschiedliche Tage, 4 unterschiedliche Zeiten, 3 unterschiedliche IP-Adressen?
Alle IP-Adressen wurden fehlerfrei und ohne Ausnahme Ihrem Anschluss zugeordnet!“
Viel denken ich schreibe es aus Frust oder Langeweile. Frust ja, aber weil wir hier nichts entgegenzusetzen haben. Frust über die ganzen
Foren-Theorien, die in der Realität scheitern. Die Richter sind, entgegen unseren Auffassungen nämlich gar nicht blöd. Ich hätte auch die
Nase voll, wenn ich jeden Tag nur Mist lesen würde.
wieder durch die Abrissbirne eingerissen werden. Punkt. Aus.
VG Steffen