Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

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goodbyeing
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5861 Beitrag von goodbyeing » Sonntag 16. Januar 2011, 18:09

@ mitleser

Also jetzt mal ernsthaft, was willst du uns mit deinem Bäckerbeispiel jetzt sagen.
Ich kann noch soviel Hunger haben, ohne die Penunze will mein Bäcker die Brötchen nicht rausrücken.
Und obwohl ich ein Auto fahre, das wirklich immer doppelt soviel wert ist wenn es gerade vollgetankt wurde - ohne Karte hat mich der Tankwart auch noch nicht vom Hof gelassen, obwohl der mich echt nett findet.
Und irgenwie verdient der ja auch an den Strukturen der Minaralölindustrie und deren Verquickung mit der Politik, gelle.

Zusammengefasst: Ich stehe dazu, dass Beratung Geld kostet. Ich stehe auch dazu, dass Beratung Zeit kostet. Ich habe nur ein bestimmtes Zeitkontingent, in dem ich meine Brötchen (wie gesagt, morgen will der Bäcker wieder Kohle) verdienen kann, meine Woche schwankt die letzten 3 Jahre zwischen 55 und 85 Arbeitsstunden.
Trotzdem gibt es mit mir individuelle Regeln, wenn ich das Gefühl habe, dass das angemessen und notwendig ist. Ich ziehe keinem sein letztes Hemd aus. Aber ich bin auch nicht angetreten eine solche Ausbildung zu durchlaufen (meinen Lebenslauf wirst du ja kennen) um zu behaupten, juristische Beratung kostet nichts. Meine Erfahrung ist eine Andere: Keine juristische Beratung kostet immer mehr, als vernünftige juristische Beratung zu angemessenen Preisen. Und da ist es wieder so. Die Kosten der Anwälte sind sehr unterschiedlich, aber der Umfang des Pakets auch.
Dazu kommt, dass natürlich ein Anwalt ohne wesentliche Erfahrung aber mit eigener Internetseite und wegen bislang nicht vorhandener Be - oder Überlastung und ggf. ohne Vollzeitpersonal völlig andere Preise aufruft ist doch auch nichts besonderes. Auch der möchte Geld verdienen - auch sein Bäcker will morgens genauso Geld wie sein Tankwart - wenn er denn ein Auto hat - er muss aber vielleicht nur einen, nicht aber drei davon finanzieren.

Eines darfst du nicht vergessen. Es hat nicht jeder das Wissen und die Nerven, sich selbst mit diesem Sch..... zu belasten. Es toben nicht alle 3 Jahre durch die Foren, vor allem nicht die Kids, deren Eltern oder die betroffenen Lebensgefährten. Und da sehe ich ein grosses Problem deiner stetigen Aufrufe, es lieber ohne Anwalt zu machen, weill alles andere ja nur Geld kostet. Das kann nämlich - und ich bin sicher, dass dies schon Folge war - dazu führen, dass dann lieber ohne eigenen Anwalt gezahlt wird.

Es wird sehr viel geschrieben im Netz, wovon bestenfalls 1/3 wahr ist, der Anschlussinhaber hat 4 Tage - über Wochenende - Zeit, sich zu entscheiden und das Richtige zu tun. Er liest erst die Argumente der Abmahner - massig und mit viel Geschwursel - danach braucht er einen Tag zu Erholung, nachdem die Familie eine schöne "Besprechung" hatte, wer den "Sch.... jetzt angezettelt hat".
Es liest dort, dass man ihm gerne entgegenkommt und ein tolles Vergleichsangebot macht.

Dann fängt er an im Forum zu lesen Samstag morgen bis Sonntag abend. Mit Glück hier, wahrscheinlicher Netzwelt, gulli etc. Material ohne Ende. Dort kriegt er mitgeteilt, Anwalt brauchst du nicht, kostet nur Geld, ist Quatsch, wollen alle nur dein Bestes, sind Abmahnerhaltungsanwälte, mach doch alles selbst. Das liest er auch von dir, neben unglaublich langen schwierigen Erwägungen, die für den Normalbürger schon an das Abmahngeschwursel rankommen.
Nebenbei liest ein paar Urteile aus Köln. Was wird er dann wohl denken: Bringt alles nix, lieber gleich bares auf den Tisch.

Einige Abgemahnte kommen mit gutem Wissen aus dem Wochenende, einige auch ohne Angst. Die meisten, die es nicht selbst waren, mit wenig Wissen und viel Angst.

Jetzt ist Montagmorgen, die Woche beginnt, Dienstag läuft die Frist ab. Woran wird er sich erinnern ? An die einfachsten Botschaften, nämlich zahlen bringt Ruhe (Abmahnerbotschaft) und eigener Anwalt bringt nichts (Forenbotschaft). An die Warnungen, dass zahlen mitnichten zwingend zur Ruhe führt erinnert er sich ebenso kaum wie an die Begründung, dass man dass alles angeblich gleich gut selbst ohne Anwalt kann.

Was macht er, füllt er den Überweisungsschein aus oder ruft er seinen Anwalt (Hausanwalt ? Spezialisten ? Vor Ort ? Kosten ? Termin ?) an oder beantragt er Fristverlängerung oder gibt er selbst eine (auch noch eilig zusammengeschusterte) Erklärung ab ? - wie gesagt, die Arbeit ruft.
Er fährt nochmal kurz bei der Sparkasse vorbei und wirft in den dortigen Kasten die Überweisung und in den Postkasten daneben die Original-UE.

Das ist nicht dein gewünschtes Ergebnis. Aber nie vergessen: Gut gemeint ist der beste Freund von schlecht gemacht.

Ich bleibe dabei. Gute Beratung kostet Geld. Keine Beratung kostet(zumindest sehr oft) mehr Geld.

goody

goodbyeing
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5862 Beitrag von goodbyeing » Sonntag 16. Januar 2011, 18:19

"goodbyeing"]@ mitleser
So, das Post oben war meine persönliche Ansicht zu den Fragen wer sollte was wann wie machen.

Jetzt bekommst du von mir noch eine Antwort und am Ende kriegst du ein "Leckerchen", das schon genau dein Ding ist. Vielleicht kennstes aber schon.

Also:

§ 299 ZPO ist nicht anwendbar, die Auskunft geht nach § 13 FamFG

Anwaltspflicht nur für Übersendung der Akte, § 13 Abs. 4 FamFG

Ich sehe ebenfalls und weiterhin keine Zuständigkeit des LG Bielefeld wg. Telefonica


und jetzt zum Leckerchen, ist die erste Meldung, bisher NICHT VERIFIZIERT UND NICHT bestätigt und ich sag da auch erst was zu, wenn feststeht, was für eine Begründung dazu führt.

www.daten-speicherung.de/bundesgerichts ... ressen-auf

By the way, unsere Justizministerin kennt das Urteil noch nicht, ich befürchte, sie muss sich was neues überlegen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/just ... -1.1047230

goody

Xsikyo
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5863 Beitrag von Xsikyo » Sonntag 16. Januar 2011, 18:50

Es werden von allen Seiten ständig aufgerufen, dass wir oder auch Unschuldige dagegen was unternehmen..

Es gibt nur einen wahren Grund warum viele Betroffene bzw. Unschuldige nichts dagegen unternehmen..

Alles kostet Geld und Zeit. Selbst wenn ich ein Akteneinsicht beantragen würde.. habe ich dann wieder ein grosses Problem...

Woher das Geld nehmen um die Beschwerdeverfahren durchzuführen..?

Heutzutage muss man sehr vorsichtig mit Geld umgehen.. was in letzter Zeit so alles preislich anhäuft ist nicht mehr auszuhalten.
Überall wird dem kleinen Mann Geld abgenommen ohne wahrlich vertretbaren Grund.


Fakt ist, wenn wir uns dagegen nicht wehren wird die Zukunft düster aussehen. Man muss auch mal fragen, warum die wenigen Klagen?
Einerseits will der RI oder Abmahner langsam vorgehen um das entscheidende Kahlschlag zu unternehmen. Wenn man sich beim LG mit allen Klagen durchsetzen würde, ist das zeitlich auch nicht machbar bei der unmöglichen Menge. Auf der anderen Seite erhoffen sich die Abmahner trotz der wenigen Klagen ein positives Generalurteil zugunsten Abmahner zu decken. Wenn das eintrifft, wird das endgültige Hilfeschrei auch nicht mehr wirken.. dann ist es viel zu spät. (ein gutes Beispiel ist hier GEZ, zukünftig müssen auch z.B. Sehbehinderte bzw. Hörbehinderte einen Beitrag leisten wenn die nichts sehen und auch nichts verstehen, wo ist das Gerechtigkeit?)

Das ist was ich befürchte.. man könnte stichprobenartig mit den wenigen Klagen erfolgreich auf Generalurteil durchsetzen..
Auf den Abgemahnten Seite ist wenigtens eine Klage ohne dem Urteil zugunsten Störerhaftung erfolgreich durchgesetzt? Ist so ein Urteil bekannt?


Auf der anderen Seite verstehe ich die Petitionen nicht.. das kostet kein Geld und man muss sich daran beteiligen.. wenn man sich einen Petition mit hundertausende Unterschriften sammeln würde hätten wir was erreicht.. aber nicht mit ein paar tausend. Hier verstehe ich die Teilnahme von den Betroffenen nicht.

hoppel
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5864 Beitrag von hoppel » Sonntag 16. Januar 2011, 21:43

Steffen hat geschrieben:...
Warum gehen 11.000 Abgemahnte zu einem AW und zahlen 500 für die Abgabe einer mod. UE + nicht zahlen, wenn sie
unschuldig sind und wir gebetsmühlenartig sagen: AW ja, aber erst ab Post vom Gericht, und dann auch nur, bei einer
Klageerwiderung? Das wäre die eigentliche Frage!

Diese Filesharer-Mentalität ist langsam nur noch nervend. Dann geht doch erst zu einem Anwalt, wenn man eine Klage
erwidern muss. Es liegt doch an den Abgemahnten selbst!...

Ich denke, es ist vorteilhaft, vor dem Bewerten dieses Verhaltens, die Forenbrille (egal aus welcher Quelle) abzusetzen.
Die wenigsten Abgemahnten werden den Weg in die Foren finden und noch weniger von denen werden Zeit und Kraft haben, das versammelte Wissen einsetzen zu können.

Jeden, aber wirklich JEDEN Angemahnten trifft so eine Abmahnung zum ungünstigsten Zeitpunkt im Leben, er/sie ist beschäftigt mit Familien- oder Karriereplanung, auf Wohnungssuche, auf Partnersuche, hat Probleme im Job, in der Familie, in der Partnerschaft, hat vielleicht mit einer Trennung, einem Unglück oder einem Trauerfall zu tun.
Die Wenigsten "erwischt" es in einer Phase des Lebens, in der Alles rund läuft.

Und in dieser Situation erscheint ein neuer Gegner (der Abmahner) auf der Bildfläche, dessen Waffen man nicht kennt, dessen Sprache man nicht spricht und dessen Waffenarsenal bald übermenschlich bedrohlich erscheint.

Wir, die alten Hasen, die wir uns schon seit Monaten oder Jahren (aktiv oder lesend passiv) mit dem Thema beschäftigen, müssen uns mal wieder an den Anfang erinnern :

Bei aller Ratio, bei allem Wissen, das in verschiedenen Foren verstreut zu finden ist :
Diese unerwartete Post vom "neuen" Brieffreund erzeugt allerhöchsten Blutdruck, das darf man ruhigen Gewissens gerne auch als Panik bezeichnen !

Und bevor das Handeln von Neu- Abgemahnten bewertet wird, sollte sich jeder der "alten Hasen" an dieses Gefühl erinnern, als er das erste Mal so einen Umschlag geöffnet hat !

Und nur dann, nur unter Berücksichtigung dieser emotionalen Komponente wird auch ersichtlich, warum es Menschen gibt, die nach einem Wochenende Lesen in Foren trotzdem einen "RA Scheffler" kontaktieren !
Es ist die schiere Panik vor den genannten Summen von 20- 50.000, die Menschen in die Arme dieser "Menschenfreunde" treibt.


(Und würde ich nicht seit 2008 in diesen Foren lesen, hätte ich selbstverständlich einer Kollegin erlaubt, mein Faxgerät zu benutzen, um eben diesem Menschenfreund ein unterschriebenes Blatt Papier zu faxen...
Sie hat mir dann Alles erzählt und abends in diesen Foren gelesen- quasi 1 Minute vor 12 noch die Kurve gekriegt ...)



Ja,
wir "alten Hasen",
wir wissen Alles, habens voll drauf, kennen und finden die Urteile, kennen RAs, die auf unsere Seite stehen, erforschen alle Hintergründe, veröffentlichen Firmen und Personen hinter der Story, ziehen unsere neunmalklugen Schlüsse aus Wikileaks und Firmenpräsentationen und haben nebenbei noch Zeit, uns mit Mitmenschen zu zoffen, die eigentlich das Gleiche wollen, aber aufgrund ihrer Persönlichkeit einen etwas "anderen" Arbeits- und Sprachstil haben.

Mei,
was sind wir doch erwachsen erwachsen geworden in all den Jahren :-(

Und haben dabei vergessen, wie es ist, DIESEN Umschlag zu öffnen !


In diesem Sinne möchte ich gerne auf diesen Beitrag von Goody verweisen, insbesondere die Passage ab
Goody hat geschrieben:Eines darfst du nicht vergessen. Es hat nicht jeder das Wissen und die Nerven, sich selbst mit diesem Sch..... zu belasten. Es toben nicht alle 3 Jahre durch die Foren, vor allem nicht die Kids, deren Eltern oder die betroffenen Lebensgefährten.
...
Es wird sehr viel geschrieben im Netz, wovon bestenfalls 1/3 wahr ist, der Anschlussinhaber hat 4 Tage - über Wochenende - Zeit, sich zu entscheiden und das Richtige zu tun. Er liest erst die Argumente der Abmahner - massig und mit viel Geschwursel - danach braucht er einen Tag zu Erholung, nachdem die Familie eine schöne "Besprechung" hatte, wer den "Sch.... jetzt angezettelt hat".
...

Man möge sich bitte daran erinnern, bevor vor dem Hintergrund des eigenen Wissens die Entscheidungen von "Rookies" nur noch mit verständnislosem Kopfschütteln quittiert werden!

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Steffen
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5865 Beitrag von Steffen » Montag 17. Januar 2011, 00:08

@hoppel, @Xsikyo,

der Vorteil in diesem Forum, es ist werbefrei und ich muss keine Anwälte füttern um Geld als freier Mitarbeiter
zu verdienen. Besser gesagt, ich kann äußern, wie ich es denke und wie Gott mir mein Mundwerk gegeben hat. Wem
es nicht passt, braucht es halt nicht zu lesen. Ich muss auch niemanden in den Hintern kriechen um ein Danke zu
erhalten.

Die zwei Postings sind doch Ausdruck, warum ich viele Male genervt und enttäuscht bin von der Naivität und
Abgeklärtheit des Abgemahnten.

Ich weiß nämlich noch ganz genau, was ich am 15.12.2006 dachte, als ich meine Abmahnung erhielt. Natürlich habe
ich Muffensausen gehabt, natürlich wusste ich es nicht, wie ich es meiner Frau klarmache, natürlich wusste ich
es nicht einzuordnen usw.

Warum? 2006 gab es doch nicht so eine Unmenge an Informationen - wie heute! Aber selbst heute, sind die Meisten
zu faul, das Gesammelte zu studieren, weil sie keine Zeit haben für so etwas Belangloses.
Der erste Tage war neben vor Angst bibbern, mich im Internet zu informieren. Der zweite Tag, neben meiner Frau
es zu beichten, Anwälte anzurufen.

Dazu hatte ich zwei Fragen:
1. Bearbeiten Sie Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen?
2. Wie viel kostet es mich?

Die erste Frage haben fast alle mit ja beantwortet. Die zweite Frage, meistens mit einer Summe, die über den
geforderten Betrag lag. Wenn ich eine Abmahnung erhalte, mit Forderungen über 150,- €, beauftrage ich doch keinen
Anwalt für 385,- €, um zu bezahlen/nicht zu bezahlen oder mich zu vergleichen. Wer mir keinen Betrag genannt hat,
wurde freundlich verabschiedet.
Und bitte schön, wenn ich Post von einem Anwalt erhalte, wo Forderungen gestellt werden, dann muss ich mir die Zeit
nehmen und mich informieren. Und da ist der Zeitpunkt, doch so etwas von egal. Und weil mir dabei sind, nachdem
ich P2P eingestellt habe, bekam ich keine Abmahnung mehr, zumindest nicht mehr wegen P2P!
Und nur dann, nur unter Berücksichtigung dieser emotionalen Komponente wird auch ersichtlich, warum es Menschen
gibt, die nach einem Wochenende Lesen in Foren trotzdem einen "RA Scheffler" kontaktieren!
Das ist Humbug. Scheffler steht im Googel-Ranking ganz weit oben, ist rund um die Uhr erreichbar, verspricht auf
der HP und am Telefon, das Land wo Milch und Honig fliesen, und der Abgemahnte hört es gern und beauftragt ihm,
einerseits ohne nachzufragen und anderseits, obwohl er alles gesagt bekommt. Weil nämlich Scheffler neuerdings
Telefonmitschnitte anfertigt und die vor Gericht als Anscheinsbeweis vorlegt, wo die Mandanten ihre eigenen AW
in die Pfanne hauen, weil sie das Blaue vom Himmel gelogen haben. Was glaubt ihr, was ein Richter dann denkt,
vom Betroffenen der “Scheffler Abzocke“, der selber betrügt.
Es gibt nur einen wahren Grund warum viele Betroffene bzw. Unschuldige nichts dagegen unternehmen..
Alles kostet Geld und Zeit. Selbst wenn ich eine Akteneinsicht beantragen würde.. habe ich dann wieder ein großes
Problem...
Woher das Geld nehmen um die Beschwerdeverfahren durchzuführen..?
Wenn ich unschuldig bin, und nichts dagegen tue, brauch ich auch nicht überall herumzuheulen, was das für vermeintliche
Betrüger sind oder was das für ein Geschäftsmodell ist, sondern muss eingestehen, dass ich meinen Arsch nicht hochbekomme,
der gottverdammten Filesharer-Mentalität erlegen bin, oder es letztendlich war und mich hinter Lügen wie ein erwischtes
Kind schützend verstecke.

Leute, die absolut kein Geld haben, insolvent sind, haben aber Geld für einen AW, damit sie nicht zahlen müssen. Hört
mir doch auf. Selbst bei meiner wirtschaftlichen Situation würde ich 60,- € für eine Akteneinsicht und vlt. 100,- € für
ein Beschwerdeverfahren ausgeben, wenn ich weiß es wurden Fehler gemacht, alle IP’s + alle Abmahnungen sind damit nichtig.

Seit doch einfach einmal ehrlich. Ihr wollt doch gar nichts unternehmen, sondern mutig, den Kelch an euch vorüberziehen
lassen. Aber beim ersten Folgeschreiben kippt ihr um und kommt wieder völlig aufgewühlt in die Foren oder was noch
unsinniger ist bezahlt bereitwillig. Warum ich so bissig bin, weil ich nicht nur im Forum herum poste, sondern mit realen
Menschen kommuniziere und mitbekomme, wie unverschämt die Abgemahnten sich entwickeln. Natürlich gibt es auch Ausnahmen.

Das Einzige, was ja auch jeden die Möglichkeit gibt sich als unschuldig zu präsentieren, ist doch die Tatsache, dass
niemand mit einem konkreten Beweis, die Person X überführen kann. Wir sind ja die armen Opfer des blöden Rechtssystems.
Solange wir aber zögerliche Angsthasen bleiben, geht der Spuk noch bis zu meiner Rente.

Hört endlich auf zu jammern und hebt den Hintern. Es kommt kein güldener Prinz und erkämpft für alle Abgemahnten den Sieg.

Natürlich klingt es nicht schön, vlt. könnte man es auch feinsinniger verfassen, aber es bleibt die
ungeschminkte Wahrheit, das der Abgemahnte eine Mitschuld trägt an dieser Misere durch sein
Verhalten, getreu dem deutschen Michel.

VG Steffen

Deathangel
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5866 Beitrag von Deathangel » Montag 17. Januar 2011, 01:35

Steffen hat geschrieben: Natürlich klingt es nicht schön, vlt. könnte man es auch feinsinniger verfassen, aber es bleibt die
ungeschminkte Wahrheit, das der Abgemahnte eine Mitschuld trägt an dieser Misere durch sein
Verhalten, getreu dem deutschen Michel.

VG Steffen
Ich bin Jäger in meinem Wald! Hier, wo mein Großvater schon gejagt hat,
werden auch meine Söhne jagen.
http://www.apocalypto.film.de/

Es gibt keine Regeln und keine Gnade und das, auf beiden Seiten. :,.:

Ist das die vielberufene Mentalität des deutschen Michels ? :lol:

Gruß

Deathangel

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Steffen
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5867 Beitrag von Steffen » Montag 17. Januar 2011, 11:22

[quoteemQuax]Über 22.000 Abmahnungen
18 Klagen
1 Mahnbescheid[/quoteem]
Prima und hier haben wir das nächste Problem - Massenverarsche á la Forum!

Dann erzähl doch auch, dass 52,7% der sog. One-Post-User gezahlt haben.

11.595 unschuldige Opferlämmer des beschissenen Rechtssystems zahlen blind eine Summe von EUR 700!
Das sind Sondereinnahmen für den Abmahner von EUR 8.116.500.

Denn wenn die Gegenseite keine Aktivlegitimation, keine Beweise hat, alles Betrug wäre, warum zahlt man dann
eigentlich freiwillig?
  • Weil man Ruhe haben will
  • Weil man Besseres zu tun hat, außer sich um eine belanglose Abmahnung zu kümmern
  • Weil man kein Geld für einen teuren Prozess hat
  • Weil man eh‘keine Chance hat
oder
  • Weil man es einfach war oder denjenigen kennt?


[quoteemDeathangel]Es gibt keine Regeln und keine Gnade und das, auf beiden Seiten.[/quoteem]
Uh, die Pornofraktion mit den geistvoll nichtssagenden WC-Parolen.

Es gibt eine simple Vorgehensweise.
1. Mod. UE (hat sich bewährt, seit Mitte 2007)
2. nicht zahlen (wird seit 01.01.2010 einheitlich proklamiert)
3. Akteneinsicht in die Beschlussakte (seit Dezember 2010 hier)

Ziel:
Mögliche Fehler der Gegenseite aufzudecken und ausnutzen oder Gewissheit zu haben, dass es hier alles koscher war.

Jetzt hat man die Möglichkeit, entweder wie am LG Köln als Privatperson ohne Kosten am AG seines Wohnortes, oder
mit Anwalt (ca. 60,-) am LG Bielefeld.

Schon kommt vom unschuldig Abgemahnten:
Hu, hu, hu,
  • für was brauch ich das überhaupt
  • ich habe kein Geld
  • ich habe Angst usw.
Nein, wenn - ich - Betroffener wäre, das LG Bielefeld mir Akteneinsicht als Privatperson verwehrt, würde ich - Steffen
Heintsch - mich beim OLG Hamm beschweren und dann eine Verfassungsbeschwerde starten. Denn die Kosten sind nicht so
gravierend hoch und vlt. erfahre ich Unterstützung beim Spendenkonto Netzwelt.de/Forum.

Warum? Weil wenn ich wirklich unschuldig bin:
  • wehre ich mich gegen diese Ungerechtigkeit
  • scheue keine Kosten
  • und nehme sie nicht einfach hin!
Aber der Abgemahnte vertritt eben lieber diese saublöde
  • lass den Kelch an mir vorüber ziehen und
  • Filesharer-Mantalität (Null Kosten)
So ja eigentlich auch nicht richtig, denn man bezahlt schon dickes Geld beim AW um vielleicht nichts bezahlen zu müssen.
Und das ist Idiotisch!


[quoteemGrazer57]Bemerkung zu "Geld für den Bäcker"
Warum eine Rechtfertigung?
Was "Baxter /Mitleser/.../..../..../... " doch eigentlich ankotzt, sind die Fehler, die von sog. Abgemahnten-Anwälten
gemacht worden sind.
Ob die "Fehler" durch die Entscheidung des Mandanten oder durch
eine falsche Verteidigung Strategie zu Stande gekommen sind, lasse ich
einmal außen vor. Das zu beurteilen, fehlt, außer den jew. Beteiligten, jedem die Einsicht in den Einzelfall.[/quoteem]
Das ist aber eine Rechtfertigung und Baxter meint es schon so wie er es Postet. Sicherlich sind Fehler gemacht worden
und viele mussten zum Handwerk zurückfinden, als man merkte, mit nur einer mod. UE und einem 08/15-Schreiben ist es
nicht getan.
Aber ein Anwalt ist so gut, wie sein Mandant. Ich war es nicht reicht einfach nicht.

Und immer wieder …

Wen wir im Gerichtssaal nicht erfolgreich sind:
  • haben wir unsere Hausaufgaben nicht gemacht, oder die Gegenseite ist einfach besser
  • gibt es keine Verteidigung, da die Rechtslage klar ist
  • wir waren es einfach
Und hier sind alle beide in der Pflicht. Ein Anwalt mit fachlichen Wissen und ein Betroffener mit Rückgrat.

Noch wichtiger. mod. UE + nicht zahlen + Akteneinsicht ...

VG Steffen

manspansmans
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5868 Beitrag von manspansmans » Montag 17. Januar 2011, 15:19

wird zu recht beschuldigten also garnicht erst geraten sich bis vor gericht durchzu'kämpfen' sondern sich zu vergleichen, or what?

gruß

Moira
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5869 Beitrag von Moira » Montag 17. Januar 2011, 17:42

Sry, ich hatte mich auf § 147 StPO Abs 7 bezogen, aber das war ja schon im Schreiben ans LG Bielefled vorgebracht worden.

Trotzdem ist das doch ganz eindeutig. Vor allem die Auslegungen dazu sind eigentlich plausibel.

Sprich im Zeitalter von Kopierer besteht eben die Möglichkeit die für den Beschuldigten nötigen Unterlagen auf Eigenkosten zu kopieren.
Hieße dann ja eigentlich, LG Bielefeld lebt noch im Mittelalter, da sie ja obigen Paragraphen ignorieren.

Gruß
Moira

manspansmans
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5870 Beitrag von manspansmans » Montag 17. Januar 2011, 18:13

@grazer

ja das ist es ja. ich habe das bild vor gericht im kopf, wo der angeklagte sitzt und sagt dass er davon nichts weiß oder wer es gewesen sein könnte und man es ihm bitte nachweisen soll.
> wie geht sowas weiter?!


und meinen umkehrschluss hatte ich aus folgendem gezogen:

Wen wir im Gerichtssaal nicht erfolgreich sind:

* haben wir unsere Hausaufgaben nicht gemacht, oder die Gegenseite ist einfach besser
* gibt es keine Verteidigung, da die Rechtslage klar ist
* wir waren es einfach

gruß

Dreizack
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5871 Beitrag von Dreizack » Montag 17. Januar 2011, 19:18

Das Ende der Abmahnindustrie! (leider nur in Großbritannien)

Das was deutsche Logfirmen und RI vor ein paar Jahren in GB ins Leben gerufen bzw. dorthin exportiert haben, wurde heute im Londoner Patents County Court effektiv - wenn noch nicht offiziell - begraben.

Die letzte verbliebene Abmahnkanzlei sollte in 27 Fällen auf Anordnung des Richters offenlegen, mit welchen Lizenzrechten und welchen Beweisen ihre Mandantin, Media CAT, ihre Klageansprüche begründet. Letzte Woche erhielten alle Angeklagten von Media CAT die Mitteilung, dass die Fälle fallengelassen werden, was der Richter allerdings nicht akzeptierte, um vollständige Klarheit zu erhalten und eine Erörterung der Kosten zu ermöglichen. Dazu kam es heute dann doch nicht, weil der Anwalt dieser Kanzlei sich entschuldigte und sein Vertreter kein weitergehendes Mandat hatte, als die Anklage fallenzulassen, was der Richter erneut verweigerte.

Parallel dazu erhielten letzte Woche viele Abgemahnte Bettelbriefe von einem neuen "Agent" für Media CAT, ausgestattet mit allen Adressen und Unterlagen der Kanzlei über die Abmahnungen. Innerhalb von Stunden kam heraus, dass dieser Agent ein Phantom sei, gegründet und registriert bei einem Steuerberater, der sich sofort auf seiner Webseite von der Aktion distanzierte. Heute Nachmittag - nach weniger als eine Woche - lief unter der angegebenen Rufnummer eine Durchsage vom Band, dass alle Ansprüche nicht mehr verfolgt werden.

Ganz schön schräg das Ganze! Quellen: diverse Foren; ein erster Bericht in englischer Sprache ist gerade bei TorrentFreak erschienen.

kuchen
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5872 Beitrag von kuchen » Montag 17. Januar 2011, 19:56

Los gehts Deutschland, das muss doch ein Zeichen sein!

Hier wird sich nichts tun, wetten?

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Steffen
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5873 Beitrag von Steffen » Dienstag 18. Januar 2011, 12:12

Los geht‘s Deutschland, das muss doch ein Zeichen sein!
Deutschland ist doch ein wirtschaftlich ausgerichteter Staat, ansonsten unsozial und kinderfeindlich. Jeder
hochhackige Politiker sitzt im Vorstand irgendeines Konzernes o.ä. und lebt spätestens seit dem Bundestagsmandat
in einer eigenen lilabunten Politikerwelt.

Es muss sich doch auch jeder einmal die Entwicklung im deutschen Abmahnwesen gedanklich verfolgen. Jedes Gesetz
wurde und wird doch im Interesse der Lobby und gegen einen Internetanschlussinhaber verabschiedet. Und da, wo
man dem Volk ein paar Knochen vorwirft, um medienwirksam bekannten Abmahnmissbrauch zu verhindern, wird der
sinnvolle Paragraf 97a II UrhG so schwammig juristisch totformuliert, dass er weder bei P2P, noch bei Lichtbildverstößen
in privaten Online-Auktionshäusern Anwendung findet.

Der dritte Korb steht immer noch aus, wobei man sich sicher sein wird, dass hier wieder neue Zeichen gesetzt werden,
gegen einen Besitzer eines Internetanschlusses.

Lieb Leute, liebe Politiker,
wenn ich Kenntnis besitze, vom vorherrschenden Abmahnmissbrauch und nichts dagegen unternehme als die Anforderungen
Contra Internet zu gestalten, muss man sich die Frage gefallen lassen: in welchen Interesse man regiert.
Steffens Meinung, dass der Anwalt nur so gut ist wie sein Mandant, teile ich persönlich nicht! Denn der Hauptgrund,
weshalb man eine Dienstleistung in Anspruch nimmt, ist meistens der, weil man es selbst nicht kann /keine Ahnung
von hat.
Sicherlich ist der AW derjenige, der über die notwendige Kompetenz auf seinen Gebiet, die Erfahrung und das Wissen
verfügen muss, um alles zu tun, im Interesse seines Mandanten, einfach das Beste herauszuholen. Aber wie im Leben,
gibt es hier sehr gute, gute und weniger Gute.
Aber, mit der Argumentation des Verdienen an dem armen Abgemahnten, da stimme ich nicht zu. AW ist ein Berufsstand,
der eben für seine Arbeit bezahlt werden will, wie jeder andre auch.

Das Problem für mich, kei´Sau geht in ein Autohaus, sucht sich nach Gusto ein Auto aus, geht zum freundlichen Verkäufer,
sagt, dass er ihn will, gibt seine Angaben hin und geht nach hause. 3 Tage später bekommt man die Rechnung und fängt
sich mörderisch aufzuregen, dass es eine Unverschämtheit sei, das Auto zu teuer wäre, nicht die Leistung bringt, die
man erhoffte und der Autoverkäufer sich schämen muss, das Leid eines Autosuchenden so schamlos auszunutzen. Hinkender,
dummer Vergleich? Mitnichten.

Vergleichen und Auswählen, dann beauftragen. Aber was noch wichtiger ist, ehrlich sein gegenüber sich selbst und seinem
AW. Und dieser Punkt ist leider nicht gegeben. Weil eben bei der Störerhaftung und der speziellen Thematik, eben jeder
sagen kann, ich bin unschuldig - ich war es nicht! Ob er es letztendlich wirklich, sei dahingestellt. Baxter Du Genie.
Was würdest Du machen, wenn jemand zu Dir kommt und sagt: Ich war ed nisch! Welche Argumente willst Du denn finden, wen
keine Beweise Deiner Unschuld vorliegen? Es ist eben gar nicht so einfach, wie wir Theoretiker es vorstellen.
Man diskutiert doch schon hier im Forum Seitenlang um eine einfach Aussage und Sinnhaftigkeit wie: Ich habe meinen
Anschluss abgesichert, unter anderem 1., 2., 3. usw. (ich erspare mir das pöse Wort: Portsperrung). Natürlich gibt es
besonders 2010 einen Trend zu verzeichnen, das immer mehr herkommen und sagen: “Erschießt mich - ich war es nicht!“.
Aber damit gibt sich ebnen ein Richter nicht zu Frieden, dann muss man substantiiert vortragen - wer! Selbst bei einer
Fakedatei, ist die doch schon längst gelöscht.

Wichtig ist, dass der Abgemahnte selbst aus den Pötten kommen muss. Diese sich durchgesetzte “Kelch vorüber ziehen“- und
“Geiz ist geil“-Mentalität abstreifen und tätig werden. Es kommt kein güldener “Vergleichs-Hazar“ und warten auf das eine
Urteil können wir bis zum Jüngsten Tag. Zivilcourage + ziviler Ungehorsam + Rückgrat.

Ansonsten reden wir ... und reden ... und reden ... und wenn sie nicht gestorben sind, reden sie noch immer!

VG Steffen

abzocke
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5874 Beitrag von abzocke » Dienstag 18. Januar 2011, 12:46

Bringt es eigentlich was, wenn man eine Abmahnung bekommen hat in der unterlassenserklärung auch sämtiche den Filmverleih betreffende Filme einzuschließen,so das die Gefahr sinkt für weitere Filme abgemahnt zu werden oder weckt man damit erst recht schlafende Hunde.

maddin
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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5875 Beitrag von maddin » Dienstag 18. Januar 2011, 15:05

abzocke hat geschrieben:Bringt es eigentlich was, wenn man eine Abmahnung bekommen hat in der unterlassenserklärung auch sämtiche den Filmverleih betreffende Filme einzuschließen,so das die Gefahr sinkt für weitere Filme abgemahnt zu werden oder weckt man damit erst recht schlafende Hunde.
Ich würde sagen Du hast hier noch viel zu lesen, steht ALLES in den FAQ. Ansonsten schau mal im Kornmeier Thread, da hatte einer eine ähnliche Frage und Steffen hats beantwortet. ;)

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5876 Beitrag von goodbyeing » Dienstag 18. Januar 2011, 23:06

@ mitleser

noch meine Zeilen in Erinnerung, wie man wem am Besten hilft

Das haste gelesen, oder ? (U+C Forum)
Guten Tag,

uns hat's letzten Donnerstag auch erwischt. Sollten 1280 € bezahlen und wie bekannt eine UE abgeben. Frist war der 17.01.
Meine Eltern sind der Überzeugung keine mod. UE abgeben zu müssen und haben dies auch nicht getan. Stattdessen hatten wir gestern einen Termin bei einem Anwalt. Dieser hat zwar ein Schreiben aufgesetzt, was er den U+C Anwälten nun zukommen lässt, aber eine mod. UE war das nicht. Wenn es nach mir ginge (bin der Sohn), hätten wir die mod. UE abgeschickt, aber wie gesagt, meine Eltern sind felsenfest davon überzeugt, nichts unterschreiben zu müssen.
Was kann uns nun passieren? Ist es wahrscheinlich, dass uns demnächst eine einstweilige Verfügung ins Haus flattert?
Was genau versucht der Anwalt nun für uns zu tun?
Scheint mir die prompte Bestätigung meiner Worte. Will ich ja nur mal anmerken.

good knight (kann man immer gebrauchen ;-)

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5877 Beitrag von Steffen » Mittwoch 19. Januar 2011, 00:59

LG Göttingen:
Keine Vertragsstrafe bei nicht angenommener Unterlassungserklärung


LG Göttingen, Urteil vom 15.10.2010 - Az. 3 O 8/10


Dr. Damm & Partner


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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5878 Beitrag von goodbyeing » Mittwoch 19. Januar 2011, 11:57

@ mitleser

Ich meine das nicht auf die Kanzlei bezogen, sondern auf die Frage, wer liest eigentlich im Forum, welche Alternativen bekommt er, wer handelt dann eigentlich und was tut der dann ?

Ich habe das Gefühl, es gibt Forenteilnehmer in den verschiedenen Foren (auch hier), die ihre einzige Aufgabe darin sehen sich dann zu melden (und auch nur dann), wenn jemand schreibt und fragt welchen Anwalt er nehmen soll oder er gar plant einen zu nehmen um solchen Neuabgemahnten dann mitzuteilen, wie doof sie eigentlich sind und dass ohne Anwalt sowieso alles besser geht. Tolle Hilfe. Es geht bessere ohne solche Forenehiwis, deren geistige Qualitäten häufig in Posts, wo es dann mal um sachliche Dinge geht, ziemlich schnell entlarvt werden. Solche Leute nerven mich, weil sie nich ansatzweise Ahnung haben, aber den Altforumsmegaspezialisten mimen. Die bringen keinem was.

Zu deinen Links - wieder ein paar schöne Sachen dabei, das mit Evidenzia und Co. ist ja schon eher peinlich. Erinnert mich an Harry Potter und den Ridiculus - Zauber aus dem dritten Teil ;-)

vg

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5879 Beitrag von Dreizack » Mittwoch 19. Januar 2011, 23:14

@Baxter: Du tust dem RA Mönikes Unrecht und verurteilst ihn auf Basis seiner Nähe zu manchen "bösen Buben" der Abmahnbranche. Für heute zitiere ich einfach einen Satz aus seinem sehr langen Text, den du dir auf der Zunge zergehen lassen sollst (eine deiner Lieblings-Redensarten, nach meinen Beobachtungen): "Dass ihnen dazu grundsätzlich sieben Tage genügen belegen die annähernd zweihundertausende Adressen, zu deren Sicherung die DTAG monatlich offenbar auf ihr Betreiben hin verurteilt wird". Auch das von dir zitierte "Unternehmen wie die Logistep AG bekommen für ihr Geschäftsmodell endlich einen Ansatzpunkt, flächendeckend die Sicherstellung von IP-Daten (angeblicher) Urheberrechtsverletzer zu verlangen." ist offensichtlich kritisch gemeint. Das "endlich" ist aus der Sicht von Logistep gemeint und nicht vom Autor, das wichtige Wörtchen "angeblicher" steht da - wenn auch in Klammern, das ganze steht unter der kritischen Kapitelüberschrift "Ein gordischer Knoten – selbstgestrickt".

Für heute kann ich mir keine längere Antwort leisten, wollte nur kurz eine Auseinandersetzung mit seinen Argumenten anmahnen und nicht mit dem Menschen und seinem Umfeld - obwohl es sicherlich richtig und wichtig ist, dies zu kennen.

EDIT: Rechtschreibung korrigiert (hoffentlich)

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Re: Deutschland - Allgemeiner Diskussions Thread

#5880 Beitrag von Dreizack » Donnerstag 20. Januar 2011, 12:35

Ich führe das Gespräch zurück zum Thema VDS & IP-speicherung, sowie Beauskunftung der Bestandsdaten. Natürlich stellt mein letzter Beitrag und der, der folgt, lediglich meine Meinung, meine Interpretation.
Mistreaded (14. Jan) hat geschrieben:Lest doch bitte mal diesen ganz ganz sehr aktuell veröffentlichten Beitrag auf daten-speicherung.de
Bundesgerichtshof hebt Urteil zur Vorratsdatenspeicherung von IP-Adressen auf Es ist allerdings noch nicht alles wasserdicht. Allerdings geht es auch gegen das Urteil vom OLG Frankfurt (Az. 13 U 105/07).

goodbyeing (16. Jan) hat geschrieben: {sehr vorsichtig}... ich sag da auch erst was zu, wenn feststeht, was für eine Begründung dazu führt.
By the way, unsere Justizministerin kennt das Urteil noch nicht, ich befürchte, sie muss sich was neues überlegen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/just ... -1.1047230

Waldschrat (dazwischen am 15. Jan) hat geschrieben:Um mal die Gegenposition einzunehmen: ich werte regelmässig Angriffe auf unseren Webserver und unsere sonstige IT aus ... und informiere dann gelegentlich Provider, dass deren Kunden Unerwünschtes tun. Jedem ist vollkommen klar, dass das nur in 0.001 % böse Menschen sind - und der Rest sind Leute, denen eine Schadsoftware in den Rechner gekrabbelt ist.
Ich erwarte natürlich vom Provider, dass er eine solche Meldung an seinen Kunden auch weiterleitet - und das kann er nur dann, wenn die IP Adresse zum Zeitpunkt der Bearbeitung der Meldung noch einen Namen hat.

Stadler@internetlaw.de hat geschrieben:{weniger vorsichtig} Zudem wäre wünschenswert, dass die Diskussion um die Vorratsdatenspeicherung stärker in den Kontext des Datenschutzes gestellt wird.

Baxter@internetlaw.de (Kommentar #22) hat geschrieben:Die oberste Priorität bei solch heiklen Angelegenheiten sollte also in der Tat die Datenvermeidung sein! Und das ohne Kompromiss! Und ohne wenn und aber!
...
Es kann und darf nicht sein, daß diese Willkür wie sie heute auch schon herrscht auch noch intensiviert wird und somit quasi gefördert wird. Siehe z.B. dieses unkontrollierte und grundrechteinschränkende Durchwinken von richterlichen Auskunftbeschlüssen nur damit sich kaputte Branchen mit “Turn Piracy Into Profit”-Modelen gesundstoßen ...

Datenvermeidung ist ein wichtiges Prinzip, aber manchmal gibt es gute Gründe für eine Datensammlung - Waldschrat hat einen genannt. Dann sind zwei weitere Überlegungen wichtig: welches Benutzerprofil verraten die Daten und wer hat Zugang zu ihnen? IP-Adressen der letzten sieben Tagen (oder von mir aus des letzten Monats!) verraten nichts über mein Verhalten. Telefon- und E-Mail-Verkehrsdaten oder Standortdaten meines Handys - die anderen Bestandteile der VDS - tun das sehr wohl und die Zulassung ihrer Speicherung auch unter strengsten Auflagen stellte eine generelle Überwachung der Bürger da. Wie RA Stadler schrieb: "Eine Regelung wie die zur Vorratsdatenspeicherung wäre in Karlsruhe vor 20 Jahren in Gänze als offensichtlich verfassungswidrig qualifiziert worden." ABER Wenn meine Bank meine Kontonummern der letzten Jahren weiß oder die KFZ-Zulassungsstelle eine Historie (Liste der KFZ-Zeichen) der letzten Jahre hat, ist das nicht schlimm. Es geht darum, wer Zugang zu diesen Daten hat, um daraus mit anderen Daten verknüpft einen Verhaltensmuster zu erkennen. Dort muss die Kritik ansetzen, nicht dass es die Daten gibt, sondern dass die Gerichte und die Provider sie zu locker herausgeben: Provider leistet keinen Widerstand (zumindest nicht öffentlich) und die Gerichte geben sich mit den vorhandenen "Beweisen" zufrieden.

Andererseits ist auch die Beauskunftungspraxis nicht das Schlimmste im Abmahnwahn, obwohl eine regelmäßige externe Kontrolle der Logfirmen not tut. Wenn ich einen Fehler mache bei einem eBay-Angebot und jemand von eBay den Namen hinter meinem Nick erfährt, ist das nicht schlimm. Schlimm ist was folgt. Es ist v.a. die Tatsache, dass der Profit wichtiger als der Schutz der Urheberrechte ist - aber das ist unser zweites Thema für einen anderen Tag.

Zurück zu RA Mönikes ... Ich fasse seinen Beitrag zusammen (frech was?): Die Justizministerin muss etwas vorlegen, was in der aktuellen Regierungskoalition mehrheitsfähig ist. Dabei will sie ihre eigenen Prinzipien (Widerstand gegen VDS der Großen Koalition) nicht aufgeben. Sie versucht es mit Quick Freeze plus VDS-very-light (nur dynamische IP-Adressen auf Vorrat). RA Mönikes argumentiert, dass sie sich verheddert hat, an manchen Stellen Sachen zulassen will, die bisher unter richterlichem Vorbehalt standen. Dieser Gordischer Knoten kann nur radikal gelöst werden. In seinen Wortern: "Entweder auf das Mittel der Vorratsdatenspeicherung wird politisch konsequent auch auf Ebene der EU ganz verzichtet oder es wird ein 'VDS light' ausschließlich für dynamische IP-Adressen eingeführt – mit im Übrigen den hohen rechtlichen Hürden für den Datenzugriff und einer eng begrenzten Speicherverpflichtungen, wie es das BVerfG vorgesehen hat."

Es muss nur mehrheitsfähig werden und nach allem, was ich lese, läuft das über die Ermittlungsbehörden. Sie brauchen eigentlich lediglich die IP-Adressen-Speicherung, sowie Waldschrat sie braucht - mit dem Unterschied dass er zufrieden ist wenn die Provider seine Infos verarbeiten und das BKA die Namen selbst haben will. Gibt sich die MI zufrieden mit Waldschrats Vorgehensweise? - sicherlich nicht ohnen einen Kampf, aber eine Lösung des Abmahnwahns wäre es.

Du bevorzugst das erste, ich habe kein Problem auch mit der zweiten Version. Wir sind hier nicht weit voneinander entfernt.

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